Alles auf einen Haufen
Der ideale Standort ist im Halbschatten. Aufbautipps gibt Ihnen Bio-Gärtner Karl Ploberger:
Zu den wichtigsten Maßnahmen, um ein gesundes und kräftiges Wachstum bei Blumen und Gemüse zu erreichen, zählt die Humusversorgung des Bodens. „Ist der Boden gesund, sind die Pflanzen gesund“, lautet eine alte Weisheit. Kompost ist der beste Humuslieferant. Er entsteht aus allen organischen Abfällen aus Haus und Garten. Bunt aufgeschichtet, wird aus grobem Gehölzschnitt, Laub, Rasenschnitt, Unkräutern, aber auch aus Küchenabfällen wie Kaffeesatz, Teebeutel, Kartoffelschalen etc. innerhalb von einigen Monaten dunkle, nach Walderde duftende Komposterde. Wichtig ist, dass der Haufen immer abgedeckt ist – mit Vlies oder mit einer dicken Schicht Rasenschnitt. Diese Kraftquelle kommt ein Mal pro Jahr auf die Beete. Die Faustregel: 6–10 Liter Kompost pro Quadratmeter oberflächlich einarbeiten. Das war’s! Bei den Töpfen mischt man maximal zehn Prozent Kompost in die Erde. Niemals darf man frischen Kompost unverdünnt verwenden. Die Pflanzen würden entweder verbrennen oder so üppig wachsen, dass die Blätter weich und anfällig für Krankheiten oder Schädlinge werden.
Einfacher und schneller als mit einem offenen Komposthaufen geht es mit Schnellkompostern. Nun können Sie (fast) alle Garten- und pflanzlichen Küchenabfälle umweltfreundlich „entsorgen“ und natürlich wiederverwerten. Für Regen- und Kompostwürmer sind übrigens Kaffeesatz und Zwiebelschalen begehrte Delikatessen.
Nicht auf den Kompost gehören: gekochte oder fleischhaltige Speisereste, bedrucktes Papier, Zitrusfrüchte, Öle, Fremdkörper, Wurzelunkräuter, Thujen, Kastanienblätter, samentragendes Unkraut, von Pilzen oder Schädlingen befallene Pflanzen, große Mengen Grasschnitt (mit Spänen, Ästen oder Erde auflockern, sonst fault er). Holzasche kann mit Schwermetallen belastet sein. Wussten Sie übrigens, dass eine Handvoll Kompost mehr Lebewesen enthält, als es Menschen auf der Welt gibt? Das ist mit Gold nicht aufzuwiegen!