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Erste Hilfe Kasten

In Österreich sterben täglich durchschnittlich sieben Personen bei Unfällen im Haushalt. Ob Singlehaushalt oder Großfamilie – einen Erste-Hilfe-Kasten sollte jeder zu Hause haben. Unfälle sind schließlich schnell passiert.

Viele der Österreicherinnen und Österreicher gestalten ihre Freizeit aktiv – sie üben Sportarten wie Fußball, Handball oder Mountainbiken aus. Meist passieren Verletzungen allerdings in Momenten, in denen man am wenigsten mit ihnen rechnet, z. B. während der Gartenarbeit oder im Haushalt.

Bei einem tiefen Schnitt oder einer Platzwunde am Kopf kann Erste Hilfe Schmerzen lindern und Blutungen stoppen. Der Erste-Hilfe-Kasten dient dem Laien dazu, sich bei einem Unfall selbst zu verarzten oder einem anderen Menschen dabei behilflich zu sein.

Diese unterschiedlichen Arten von Erste-Hilfe-Koffern gibt es:

  • fürs Büro
  • für den Sport
  • fürs Auto
  • für zu Hause

Wie ist der Erste-Hilfe-Koffer gekennzeichnet?  

Ein oranger Erste Hilfe Koffer. Davor sitzt ein bandagierter und mit Pflastern beklebter Teddybär. Rechts daneben eine Verbandsschere, zwei Verbände und ein Streifen Pflaster.Die Erste-Hilfe-Box besteht aus orangefarbenem Metall oder Plastik und ist meist mit einem weißen Kreuz auf grünem Hintergrund gekennzeichnet.

An öffentlichen Orten findet man ihn an einer zentralen Stelle – meist an einer Wand montiert, wo er schnell gefunden werden kann. Der Erste-Hilfe-Kasten sollte immer unerreichbar für Kinder aufbewahrt werden. Beim Kauf bekommt man daher extra eine Wandhalterung und Befestigungsmaterial beigelegt.

Die zusätzliche Arbeit, den Kasten an der Wand zu befestigen, lohnt sich. So hat der oder die Verletzte beide Hände frei und kann sofort die richtigen Utensilien, die zur Erstbehandlung einer Wunde benötigt werden, herausziehen. 

Was gehört in einen Erste-Hilfe-Kasten?

Zwei Streifen Pflaster, darauf liegt eine Verbandsschere und zwei Verbände.In Österreich ist der Inhalt eines Erste-Hilfe-Kastens genormt, was bedeutet, dass das Ablaufdatum nicht überschritten sein darf und er gewisse Grundelemente beinhalten muss.

Der Verbandskasten, wie er hierzulande häufig genannt wird, ist in jedem Auto verpflichtend. Dieser ist vollständig, wenn er u. A. folgende Grundausstattung beinhaltet: 

  • Handschuhe
  • Hautreinigungstücher, Pflaster, Bandagen und Verbände
  • Wundkompresse, Fixierbinde, Dreieckstuch
  • Rettungsdecke
  • Schere 
  • Erste-Hilfe-Broschüre

Darüber hinaus enthält der Erste-Hilfe-Kasten unter Umständen auch noch eine Beatmungsmaske sowie eine Pinzette. Für die Erste Hilfe im Alltag sollte diese Ausstattung ausreichend sein. Wenn spezielle Gegenstände in einem Verbandskasten im Auto fehlen oder abgelaufen sind, macht sich der Fahrer strafbar.

Der Erste-Hilfe-Kasten nach Ö-Norm ist bis zu 20 Jahre haltbar. Sterilteile halten bis zu 5 Jahre. Einzelne Gegenstände oder ein abgelaufener Erste-Hilfe-Koffer können mittels Nachfüllpacks ersetzt werden. Meist ist es jedoch günstiger, gleich einen neuen Koffer inklusive Inhalt zu kaufen.

Hier hat man die Wahl zwischen Tasche oder Koffer. Der Koffer hat den Vorteil, dass er robuster ist und an der Wand befestigt werden kann. Die Tasche spart dafür Platz. Die Verpackung muss in jedem Fall vor Schmutz und Staub geschützt sein und daher immer gut verschlossen werden. Wer viel unterwegs ist, sollte einen kleinen Verbandskoffer in abgespeckter Form bei sich tragen. Dieser sollte in jedem Fall Pflaster, Schmerzmittel und Verbandszeug für die Erstversorgung beinhalten.

Der Erste-Hilfe-Kasten für zu Hause sollte folgende Dinge zusätzlich beinhalten:

  • Medikamente zur Schmerzlinderung
  • Creme oder Spray zur Behandlung von Sonnenbrand und Insektenstichen

Zusätzliche Hinweise zum Erste-Hilfe-Koffer

Sein Wissen über aktuelle Sicherheitsstandards und Erste Hilfe regelmäßig aufzufrischen, kann Leben retten. Ein Erste-Hilfe-Kurs ist eine gute Idee, um in puncto Sicherheit auf dem Laufenden zu sein und im Falle eines Unfalls richtig zu handeln.

Der Verbandskoffer sollte unbedingt die Notrufnummer der Rettung oder die Nummer des nächstgelegenen Arztes oder Krankenhauses beinhalten. Sollte die Verletzung so schlimm sein, dass ein Rettungsteam benötigt wird, kann dieses sofort kontaktiert werden.

Verbandskoffer sollten zudem kühl gelagert werden, weil der Klebstoff der Pflaster ansonsten seine Wirkung verlieren könnte. Meist wird das Datum der letzten Verwendung auf einem kleinen Zettel im Kasten vermerkt.

Der Erste-Hilfe-Koffer am Arbeitsplatz

Auch am Arbeitsplatz ist das Vorhandensein eines Verbandskastens Pflicht. In einem Büro fällt der Inhalt freilich geringer aus als in einer Werkstätte, wo eventuell mit gefährlichen Maschinen und giftigen Materialien hantiert wird.

Im Büro reicht ein kleiner Verbandskasten für bis zu 50 Mitarbeiter. Ab 50 Personen ist das große Modell verpflichtend. Je nach Größe gibt es bestimmte DIN-Normen. Auf Baustellen, wo die Gefahr eines schweren Unfalls am größten ist, ist auch die Ausstattung umfangreicher. Die Anzahl der Verbandskästen richtet sich ebenfalls nach der Größe der Firma. Für den Gastrobereich gibt es Verbandskoffer mit speziellen Pflastern und einem schmerzlinderndem Gel gegen Verbrennungen.

Was muss bei einem Erste-Hilfe-Kasten für Heimwerker beachtet werden?

Obwohl sich die meisten Verbandskästen in ihrem Inhalt sehr ähneln, sind die kleinen Abweichung doch bedeutend. So gibt es beispielsweise einen Erste-Hilfe-Koffer, der speziell für Unfälle beim Handwerken ausgerichtet ist. Dieser enthält in erster Linie Material für die Erstversorgung von Blessuren wie Auf- oder Abschürfungen, Schnitten oder Verbrennungen. Für Heimwerker lohnt es sich, den Erste-Hilfe-Kasten in der Werkstatt oder Garage aufzubewahren, damit er griffbereit ist, wenn etwas passiert.

Wie wendet man den Erste-Hilfe-Kasten im Notfall an

Wichtig ist, dass der Erste-Hilfe-Koffer schnell auffindbar und sofort griffbereit ist. Als Erstes sollten die Hände mit dem beiliegenden Desinfektionsmittel desinfiziert werden. Wer unsicher ist, bei einem Unfall richtig zu handeln, kann im Handbuch nachsehen, das jedem Unfallkoffer beiliegt. Dort steht auch, welches Utensil wann zu verwenden ist.

Eine Schnittwunde sollte mit kaltem Wasser gereinigt werden, bevor ein Pflaster oder Verband zur Anwendung kommt. Falls Verunreinigungen vorhanden sind, können diese mit einer Pinzette vorsichtig entfernt werden.

Wenn Unsicherheit über den Schweregrad der Verletzung besteht, sollte unverzüglich ein Arzt konsultiert werden. Brüche und Verstauchungen lassen sich nicht über den Erste-Hilfe-Kasten beheben. Wenn eine Wunde stark blutet, ist ein Pflaster meist nicht ausreichend. Im Krankenhaus werden dann etwaige weitere Schritte unternommen.

Wichtige Notfall-Telefonnummern:

  • Feuerwehr: 122
  • Polizei: 133
  • medizinische Notfälle: 144