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10 Tipps für den Einstieg in eine vegane Ernährung

Was bedeutet Vegan eigentlich? Kurz und knapp gesagt heißt es einfach keine tierischen Produkte zu konsumieren, die vegane Gesellschaft definiert es so: 

“Veganismus ist eine Lebensweise, die versucht - soweit wie praktisch durchführbar - alle Formen der Ausbeutung und Grausamkeiten an leidensfähigen Tieren für Essen, Kleidung und andere Zwecke zu vermeiden; und in weiterer Folge die Entwicklung und Verwendung von tierfreien Alternativen zu Gunsten von Mensch, Tier und Umwelt fördert. In Bezug auf die Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle Produkte, die zur Gänze oder teilweise von Tieren gewonnen werden.” (1)

Die wichtigste Frage, die man sich zuerst selber stellen sollte ist das “warum”. Warum will ich mich vegan ernähren?  Die Gründe warum sich jemand dazu entscheidet vegan zu leben können sehr vielfältig sein wie z.B. die Gesundheit, das Tierwohl oder etwa die Umwelt. Vegane Ernährung sollte kein Trend sein, sondern viel mehr ein Lifestyle, für den man sich bewusst und selbst entscheidet. 

10 Tipps für Anfänger

Veganes Rezept für Burger mit Sprossen

1. Nichts überstürzen

Vegan wird man meist nicht von heute auf morgen, sicher gibt es einige die das von 0 auf 100 durchgezogen haben. Ich würde aber jedem empfehlen es step by step zu machen. Versuche einfach Woche für Woche mehr tierische Lebensmittel durch Pflanzliche zu ersetzen.

2. Step by Step

Für den Veganismus gibt es nirgendwo eine genaue Gebrauchsanweisung. Ebenso gibt es auch kein wirkliches richtig und falsch. Jeder muss sein eigenes Tempo finden und sich nicht von anderen unter Druck setzen lassen. 

Ausprobieren: Versucht es doch mal mit einer veganen Woche, oder einem veganen Monat.

Cheatday“: Wenn ihr Anfangs nicht ganz auf euren geliebten Käse oder den Lachs im Sushi verzichten möchtet, legt doch 1x die Woche einen “Cheatday” ein, an dem ihr nicht vegan esst. Es ist 100x besser für das Tierwohl, die Gesundheit und die Umwelt 6 Tage vegan zu essen und einen Tag nicht, als 7 Tage Fleisch und Milchprodukte zu konsumieren.

Vegane Buddha-Bowl mit Gemüse

Nicht provozieren lassen: Achtet immer auf euch selbst, egal ob ihr “Fehler” macht, länger braucht, Hilfe benötigt etc. aber lasst euch nicht von anderen provozieren. Ihr müsst euch nicht für eure eigenen Entscheidungen rechtfertigen. Es ist eure Entscheidung und euer Weg. 

3. Informieren

Viele assoziieren leider mit dem Wort vegan noch immer die Aussage “Aber dann kannst du ja nur Obst und Gemüse essen”. Das stimmt nicht. Vegane Ernährung, insofern sie richtig ausgeführt wird (also nicht einseitig ist), kann vielseitiger und abwechslungsreicher sein als bei Alles-Essern.

Bevor man die Reise in den Veganismus startet, ist es wichtig sich einmal genau zu informieren, welche Lebensmittel vegan sind, bzw. welche nicht.  Wem es schwer fällt, der kann sich vegane Kochbücher zulegen oder einfach Blogs mit veganen Rezepten durchforsten. Auch auf der HOFER REZEPTWELT findet ihr viele vegane Rezepte.

Generell ist es oft einfacher selbst den Kochlöffel zu schwingen als auswärts zu essen. Eine sehr gute Tabelle zu veganen Basics findet ihr hier (LINK: https://ich-lebe-vegan.de/der-perfekte-start-ein-veganes-leben/vegan-basics/)

Quinoa-Salat mit buntem Gemüse geschichtet im Glas

4. Durchchecken lassen

Vergesst nicht euch von Zeit zu Zeit vom Arzt durchchecken zu lassen, damit alle eure Werte stimmen und ihr bei Bedarf Nahrungsergänzungsmittel einnehmen könnt. Vor allem das Vitamin B12 muss bei Veganern/Vegetariern im Blick behalten und oftmals supplementiert werden. Aber hier kann nicht nur bei Veganerinnen und Veganern ein Mangel bestehen, sondern auch bei Alles-Essern.

5. Offen für Neues: 

Probiert Neues aus, geht auf Entdeckungstour, erweitert euren Lebensmittelhorizont.

 

6. Organisation: 

Vegan kochen mit Gemüse, Samen und Hafer

“Vegan ist teuer” – Jein. Genauso wie bei Nicht-Veganern kann man natürlich die teuren Ersatzprodukte und Markenprodukte kaufen. Grundsätzlich ist eine vegane Ernährungsweise jedoch nicht teurer als eine andere. Mit einer gewissen Planung und Organisation tut man nicht nur der Umwelt und den Tieren etwas Gutes, sondern man kauft nur das, was man benötigt und somit freut sich auch das Geldbörserl.  Sucht euch Rezepte, die ihr gerne ausprobieren möchtet, schreibt euch einen Wochenplan und eine Einkaufsliste.  Damit ihr später nicht in Versuchung kommt, werft doch mal einen Blick in euren Vorrats- und Kühlschrank, und braucht zuerst alles nicht-vegane auf, schenkt es Freunden, oder spendet es. 

7. Flexibel sein: 

Leider geht es nicht immer 100% darauf zu achten sich vegan zu ernähren. z.B. auf Reisen, Ausflügen, beim Besuch bei Oma, etc.   
Meist gibt es sicher Alternativen, oder man isst mal nur Beilagen. Manchmal gibt es aber auch Situationen, in denen es einfach nicht klappt. Stresst euch dort nicht, macht einmal eine Ausnahme und vor allem verurteilt euch nicht selbst, falls ihr einmal etwas nicht-veganes gegessen habt.  Es passiert. Wir sind alle nur Menschen. 

8. Better together: 

Gemeinsam ist doch alles einfacher, sucht euch doch Gleichgesinnte, egal ob Freunde, Familie, oder Menschen aus dem Internet.

9. Mehr und besser:

Es klingt erstmal komisch, aber es stimmt, als Veganerin und Veganer kann man schon mal mehr essen, als man vielleicht zuvor gegessen hat. Mit einem Schnitzel und Pommes ist einfach schon schneller der tägliche Kalorienbedarf gedeckt als mit einem ausgewogenen Linsen Salat mit Couscous. Also lieber mehr essen und dafür besser, sprich abwechslungsreicher, vitaminreicher, nährstoffreicher.

 

10. Balance is the Key:

Vegan bedeute nicht gleich verzichten. Genauso kann man sich mal ein Eis, eine Pizza oder ein Stück Kuchen gönnen, ja das gibt’s mittlerweile alles schon ohne tierische Zutaten. ;) 

 

Meine vegane Geschichte

Mittlerweile sind es 2 Jahre und 4 Monate seitdem ich meine Ernährung auf pflanzenbasiert umgestellt habe. Ich habe mich damals, Mutter Natur zuliebe, entschieden auf tierische Bestandteile in Lebensmittel zu verzichten. Hier muss ich dazu sagen, ich bin nicht 100% vegan, meine Kleidung und mein Lebensstil sind leider nicht vollkommen frei von tierischen Produkten. 

Anstoß für meine Entscheidungen haben mir zu guter Letzt einige Dokus gegeben, die ich wirklich jedem empfehlen kann: 

  • Cowspiracy 
  • Fat, Sick, Nearly Dead
  • Earthlings
  • Before The Flood
  • Food, Inc
  • Taste the Waste

Mein Umstieg fiel mir persönlich ziemlich einfach. Seitdem ich damals ausgezogen bin und mich alleine versorgt habe, habe ich kaum mehr Fleisch und Wurst gegessen, einfach, weil mir das zu teuer war und ich die Zubereitung nicht so gerne hatte. Bei Milch bin ich schon länger auf Pflanzendrinks umgestiegen, einfach, weil ich die Konsistenz von Kuhmilch auf der Zunge nicht mochte. Käse und Eier habe ich generell nie viel gegessen. Die einzigen Dinge, die ich wirklich streichen musste, waren Cottage Cheese und Joghurt. 

Mittlerweile hätte ich nicht mal mehr Lust auf diese Produkte, da es generell so viele Alternativen und vor allem bessere gibt. Ich kann mich noch genau erinnern, zuerst habe ich versucht 3 Tage vegan zu essen, danach bin ich mit einer Freundin nach Portugal zum Surfen gereist, wo ich versuchen wollte vegan zu essen, und siehe da, seitdem findet man in meiner Küche eigentlich nichts mehr, das tierische Produkte enthält. 

Natürlich bin ich nicht perfekt. Anfangs habe ich das Ganze sehr strikt durchgezogen und habe keinerlei Ausnahmen gemacht. Mit der Zeit hatte ich aber immer mal wieder Lust auf Lachs, wo ich dann für mich selbst entschieden habe, mir ab und an einen zu gönnen. Mittlerweile esse ich auch oft Kuchen & Co. von meiner Mama, der Eier oder Butter enthält. So habe ich für mich persönlich beschlossen, sollte ich wirklich Lust darauf haben, oder es nicht anders funktionieren, mir auch Ausnahmen zu erlauben. Und das, ohne mir selbst ein schlechtes Gewissen zu machen oder mich vor anderen rechtfertigen zu müssen. Schließlich ist es immerhin noch mein Leben und meine Entscheidung, was und wie ich esse. Im Großen und Ganzen ist es Verhältnismäßig immer noch besser für unseren Planeten und die Tierwelt, wenn jede und jeder versuchen würde, so gut es geht, sich vegan zu ernähren, und bei Ausnahmen darauf achtet, woher das Fleisch, Käse, Milch, etc. sind und sich einfach bewusst ernährt. 

Zuhause esse ich immer zu 100% pflanzenbasiert, unterwegs mache ich höchstens 1x im Monat eine Ausnahme. Ich hasse es mich vegan zu nennen, aber es ist einfach die bessere Art es jemanden zu sagen als, “ich ernähre mich 98% vegan”. Da es meine Entscheidung ist, sehe ich es auch nicht ein mich für das rechtfertigen zu müssen, also never judge others, schaut auf euch und was ihr für den Planeten, die Gesundheit und das Tierwohl machen könnt.

Schlussendlich muss jeder für sich entscheiden wie Er/Sie leben will, jedoch würde ich euch ans Herz legen, sich einmal Gedanken darüber zu machen, sich zu informieren, es auszuprobieren und dann vielleicht doch auf die vegane Seite zu kommen.

Viel Spaß beim Ausprobieren und ENJOY!

Liebe Grüße,

Susanna von https://nwlife.at/

 

Quellen:

(1) https://www.vegan.at/inhalt/definition-veganismus

 

Beitrag von Susanna Wurz

Website: susannawurz.com

Instagram: susannawurz

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