Ist Magnesium immer die Lösung bei Muskelkrämpfen?
Es stimmt, dass Magnesium bei der Reizweiterleitung in der Muskulatur eine sehr zentrale Rolle spielt. Bei einem Mangel kann es also durchaus zu Problemen wie den unangenehmen Krämpfen kommen. Ein Magnesiummangel ist aber relativ selten und die Versorgung beim Großteil der Bevölkerung mehr als ausreichend.
Für Erwachsene liegt der Bedarf an Magnesium bei 300 mg/Tag für Frauen und 350 mg/Tag für Männer. Die Deckung dieses Bedarfs erfolgt vor allem durch Lebensmittel wie: Vollkornprodukte, Kartoffeln, Nüsse, Samen, Bananen, Brokkoli, Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Geflügel. Laut dem aktuellen österreichischen Ernährungsbericht ist die Versorgung mit Magnesium durchwegs ausreichend. Ein deutlicher Mangel an Magnesium kommt nur in vereinzelten Fällen vor.
Wer trotzdem zu Supplementen greifen möchte, sollte laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) auf eine maximale Zufuhr von 250 mg durch Nahrungsergänzungsmittel achten. Durch eine sehr hohe Magnesium-Aufnahme sind zwar keine schwerwiegenden Schäden zu erwarten, da überschüssige Mengen von unserem Körper einfach ausgeschieden werden. Sehr große Magnesiummengen können aber zu unangenehmen Magen-Darm-Beschwerden – meistens Durchfällen – führen.
Auch aus wissenschaftlicher Sicht gibt es eigentlich keine eindeutigen Studien, die eine positive Auswirkung von Magnesiumpräparaten auf die Muskelkrämpfe beweisen. Das Ergebnis der meisten Studien ist, dass es bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern keinen Unterschied zwischen denjenigen, die ein Magnesium-Mittel eingenommen haben und denjenigen, die ein Mittel ohne Wirkstoff bekommen haben, gab. Die Muskelkrämpfe traten in beiden Gruppen gleich häufig auf.