Powerkorn Hafer – warum ihr öfters Porridge & Co. essen solltet
Dank des beliebten „Porridge“ oder auch den, auf Instagram sehr weit verbreiteten „Overnight Oats“ hat der Hafer in den letzten Jahren wieder immer mehr an Beliebtheit gewonnen. Lange Zeit war Hafer in Europa eigentlich eines der Hauptnahrungsmittel, wurde dann aber sehr erfolgreich von der Kartoffel abgelöst.
Dabei ist Hafer aber ein richtig tolles Lebensmittel. Umso besser also, dass er wieder öfter auf die Teller oder vielmehr in die Schüsseln kommt.
Was macht Hafer so besonders?
Besonderer Ballaststoff - Beta-Glucan
Hört sich erstmal kompliziert an, aber tatsächlich ist es genau dieser Stoff, der Hafer am meisten von den anderen Getreidearten unterscheidet. Beta-Glucan ist ein unlöslicher Ballaststoff, der eben vor allem im Hafer (oder auch Gerste) vorkommt. Diesem Ballaststoff werden viele positive Wirkungen auf unseren Körper zugeschrieben. Die wichtigsten sind die blutzuckerstabilisierende und die cholesterinsenkende Wirkung. Zu diesen Wirkungen hat es in den letzten Jahren auch unzählige Studien gegeben. Diese Studien haben vor allem versucht herauszufinden, wie das Beta-Glucan genau wirkt und warum es diese positiven Effekte auf den Cholesterinspiegel und auch den Blutzucker hat.
Das Ergebnis ist, dass diese Wirkung vor allem darauf zurückzuführen ist, das Beta-Glucan im Magen eine sehr zähflüssige Masse (=Viskosität) bildet. Durch diese spezielle Konsistenz kann der Speisebrei im Magen nicht ganz so gut mit Verdauungsenzymen vermischt und somit auch langsamer zu Zucker abgebaut werden. Außerdem bleibt die Nahrung dadurch länger im Magen, was eine weitaus längere Sättigung bewirkt. Es wird also insgesamt weniger gegessen, weil viel schneller eine Sättigung eintritt und zusätzlich kann der Zucker nicht so schnell aufgespalten werden und der Körper kann besser darauf reagieren.
Die cholesterinsenkende Wirkung von Hafer ist ebenfalls auf die Viskosität zurückzuführen. Denn durch diese Konsistenz werden im Verdauungstrakt vermehrt Gallensäuren gebunden und dann ausgeschieden. Unser Körper benötigt diese aber dringend für die Verdauung und muss sie somit aus körpereigenem Cholesterin neu bilden, wodurch der Spiegel im Blut gesenkt werden kann.
Außerdem wird Beta-Glucan im Dickdarm von den Bakterien dort fermentiert und zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut. Diese Fettsäuren könnten laut einigen Studien ebenfalls den Blutzucker- und den Cholesterinspiegel beeinflussen, weil sie sich auf das Hormonsystem, das für die Regulierung zuständig ist, auswirken.
Ihr seht also – der besondere Ballaststoff Beta-Glucan – hat es ganz schon in sich. Neben dem tollen Geschmack von Hafer sicherlich ein sehr guter Grund, das Getreide öfter mal in den Speiseplan einzubauen.