Änderung der Bestellung Änderung abschließen

Zum Warenkorb hinzugefügt

Produktrückruf


Bitte beachten Sie, dass ein Produkt zurückgerufen wurde. 

Mehr Informationen

Brauche ich Nahrungsergänzungsmittel, um meinen täglichen Vitamin- und Mineralstoffbedarf zu decken?

Kleine Kapseln, Brausetabletten, Shakes und Co. zur optimalen Deckung des Vitamin- und Mineralstoffbedarfs sind bei vielen Österreicherinnen und Österreichern sehr beliebt. Ganz genaue aktuelle Daten gibt es momentan nicht, aber Schätzungen zufolge nehmen ca. 20 % der Bevölkerung regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel zu sich. Aber ist das wirklich notwendig? Braucht man tatsächlich Nahrungsergänzungsmittel, um die Nährstoffzufuhr aus der Nahrung zu ergänzen? Genau diese Frage versuche ich in meinem heutigen Beitrag für euch zu beantworten! 
 

Was sind Nahrungsergänzungsmittel überhaupt?

Nahrungsergänzungsmittel in Form von Tabletten und Zitrusfrüchten

Das Angebot an den verschiedensten Präparaten in Apotheken, Drogerien und auch Lebensmittelmärkten ist riesengroß. Da fällt es oft schwer, den Überblick zu behalten. Vor allem, weil nicht jede Kapsel, die verkauft wird, auch ein Nahrungsergänzungsmittel ist. Es gibt auch Präparate, die laut Definition zu den Arzneimitteln zählen. 

Nahrungsergänzungsmittel sind rechtlich definiert als: „Lebensmittel, die lediglich dazu bestimmt sind mögliche Defizite in der Ernährung von gesunden Menschen auszugleichen“. Nahrungsergänzungsmitteln darf also keine heilende oder krankheitslindernde Wirkung zugesprochen werden. Es ist daher immer sehr wichtig, die Packung genau zu begutachten und im Zweifelsfall immer das Apotheken-Personal oder einen Arzt zu fragen, wenn man sich bei bestimmten Präparaten nicht sicher ist. 

 

Was ist mein Vitamin- und Mineralstoffbedarf?

Um herauszufinden, ob Nahrungsergänzungsmittel wirklich notwendig sind, ist es immer von Vorteil zu wissen, wie viel Vitamine und Mineralstoffe man überhaupt täglich zu sich nehmen sollte. Ganz pauschal kann das natürlich nicht gesagt werden, denn je nach Alter, Geschlecht und Lebenssituation ist der Bedarf etwas anders. Leider gibt es auch, wie bei vielen wissenschaftlichen Themen, sehr viele Falschinformationen im Internet, was den tatsächlichen Bedarf betrifft. Oft werden höhere Mengen angegeben, um verschiedenste Präparate gut verkaufen zu können. 

Die offiziellen und regelmäßig aktualisierten Angaben für den Vitamin- und Nährstoffbedarf findet ihr bei den Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) - https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/ . 

Brauche ich Nahrungsergänzungsmittel?

Couscous mit Champions und Radieschen für eine ausgewogene Ernährung

Wer sich jetzt die Referenzwerte schon ein bisschen angesehen hat, wird merken, dass der Bedarf je nach Lebenssituation wirklich stark schwanken kann. Das ist auch der Grund, warum die Frage nach dem Bedarf von Nahrungsergänzungsmitteln nicht pauschal beantwortet werden kann. 

Grundsätzlich sollte die Basis für die Deckung des Vitamin- und Mineralstoffbedarfs eine ausgewogene Ernährung sein, bei der mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse sowie Vollkorn- und möglichst unverarbeitete Produkte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Denn eine sehr einseitige Ernährung kann auch durch eine sehr hohe Dosis von Nahrungsergänzungsmitteln nicht ausgeglichen werden. Es fehlt dann nämlich nicht nur an Vitaminen und Mineralstoffen, sondern auch an sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen, hochwertigen Eiweißen, etc. 

Außerdem sind in Nahrungsergänzungsmitteln oft sehr hohe Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen enthalten, die den täglichen Bedarf um ein Vielfaches übersteigen können. Eine „Überdosis“ an Mineralstoffen und wasserlöslichen Vitaminen ist in den meisten Fällen nicht gefährlich, da unser Körper sie über die Nieren und den Darm wieder ausscheiden kann. Gebraucht werden solche Mengen aber nicht, von daher ist die Einnahme von hohen Dosen meist überflüssig und teuer.  

Anders sieht es bei fettlöslichen Vitaminen aus – dazu gehören die Vitamine A, D, E, K. Denn sie können im Körper gespeichert werden und bei einer extremen Überdosierung zu Vergiftungserscheinungen führen. Die Einnahme von fettlöslichen Vitaminen sollte daher immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. 

Besondere Situationen

Tabletten als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Tisch verteilt

Es gibt natürlich bestimmte Situationen, bei denen der Nährstoffbedarf so stark erhöht ist, dass er mit der „normalen“ Ernährung fast nicht abdeckbar ist. Dazu gehört zum Beispiel die Schwangerschaft und Stillzeit. In diesen beiden Situationen braucht unser Körper bei bestimmten Nährstoffen einfach viel mehr. Dazu gehört zum Beispiel Eisen oder Folsäure. Aus diesem Grund werden diese Vitamine und Mineralstoffe während der Zeit der Schwangerschaft mit Hilfe von Nahrungsergänzungsmitteln zusätzlich zugeführt. 

Aber auch hier werden die Präparate immer unter ärztlicher Aufsicht eingenommen und die Dosis, die notwendig ist, genau besprochen. 

Fazit

Auch wenn eine Überdosierung bei Nahrungsergänzungsmitteln, die wasserlösliche Vitamine und Mineralstoffe enthalten, fast unmöglich ist, beziehungsweise keine schwerwiegenden Folgen zu erwarten sind, ist es sinnvoll eine geplante Einnahme mit einem Arzt abzusprechen. Denn eine regelmäßige Einnahme von hohen Dosen ist in den meisten Fällen nicht notwendig und kann sehr teuer werden. Sinnvoller ist es in solchen Situationen, in hochwertige Lebensmittel zu investieren. 

Außerdem gibt es trotz der strengen rechtlichen Lage leider immer wieder Präparate, die eine „heilende“ oder „krankheitslindernde“ Wirkung vortäuschen. Das ist vor allem dann sehr riskant, wenn durch die Einnahme der Präparate der Arztbesuch ersetzt wird. 

Mit Nahrungsergänzungsmitteln solltet ihr also vorsichtig umgehen und nicht unreflektiert jede Kapsel oder jedes Pülverchen einnehmen. Lieber einmal mehr überlegen und eine Expertin oder einen Experten fragen – das spart euch auf jeden Fall einiges an Geld und eventuell auch einige unerwünschte Nebenwirkungen. 

Liebe Grüße, 

Christina von Kitchentherapies (https://kitchen-therapies.com/)

 

Wissenschaftliche Quellen:

  • DACH Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr - https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/
  • www.klartext-nahrungsergaenzung.de
  • Bjelakovic G et al.: Mortality in randomized trials of antioxidant supplements for primary and secondary prevention: systematic review and meta-analysis. Journal of the American Medical Association 297 (8): 842-57 (2007).
  • Hercberg S et al.: The SU.VI.MAX Study: a randomized, placebo-controlled trial of the health effects of antioxidant vitamins and minerals. Archives of internal medicine 164 (21): 2335-42 (2004).

Beitrag von Christina Schierlinger

Website: kitchen-therapies.com

Instagram: kitchentherapies