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Auf uns selbst besinnen: Achtsamkeit beim Essen

 

Achtsamkeit – der nächste Food Trend?

 

In der heutigen Zeit sind wir übersättigt mit Empfehlungen, Tipps und Ratschlägen rund ums Thema Ernährung. Wir lesen aufmerksam, was wir auf keinen Fall essen dürfen. Wir greifen zu Superfoods mit wundersamen Gesundheitsversprechen und versuchen beim Lebensmitteleinkauf die Gratwanderung zwischen ökologischen und ökonomischen Aspekten zu meistern. Dabei kommt das Wesentlichste einer ausgewogenen Ernährung oft zu kurz: die Achtsamkeit beim Essen. Sie ist der Schlüssel für euer Wohlbefinden und wenn ihr euch bewusst darauf einlasst, werden sich eure Ernährungsgewohnheiten automatisch verbessern.

 

Was versteht man unter Achtsamkeit? 

Der Begriff Achtsamkeit oder auf Englisch „mindfulness“ hat verschiedenste Definitionen. Im Kern geht es aber darum, bewusst zu handeln, im Hier und Jetzt zu leben und seinem momentanen Tun Aufmerksamkeit zu schenken. Klingt nach etwas Selbstverständlichen – das ist es aber absolut nicht. In unseren Ernährungsberatungen fällt uns sehr häufig auf, welch niedrige Wertigkeit einer hochwertigen Mahlzeit gegeben wird und wie wenig Zeit sich dadurch dafür genommen wird. Wer achtsam isst, nimmt sich Zeit für seine Mahlzeiten, genießt sie langsam, lässt sich währenddessen nicht ablenken und spürt wieder Hunger und Sättigung. 
 

Warum ist Achtsamkeit beim Essen so wichtig?

Wer nicht achtsam isst hat mehr Heißhunger, neigt eher zu Verdauungsbeschwerden und tappt eher in die Falle von emotionalem Essen. Wie das in der Realität aussehen kann? Ein kleines Tagesbeispiel dazu: Morgens nimmt man sich keine Zeit für das Frühstück, am späten Vormittag quält einen bereits der Heißhunger. Um bis zur Mittagspause durchzuhalten, hilft ein kleiner Snack aus der Süßigkeitenlade oder man kämpft sich wacker gerade mal so durch. Das Mittagessen ist entweder zu viel und führt zu komatösen Zuständen am Nachmittag oder es beschränkt sich auf einen kleinen Snack vorm PC. Bevor nach der Arbeit zu Hause etwas zubereitet wird, muss der erste Heißhunger schon mittels einem wahllosen Griff in den Kühlschrank gestillt werden. Es muss schnell gehen, weil man vom Tag erschöpft ist und selbst das Fertigsugo mit Gemüse zu ergänzen wird zur Überwindung. Mit Achtsamkeit hat ein derartiger Tagesablauf nichts mehr zu tun. Regelmäßiger Heißhunger führt zu Gewichtszunahme, das hastige Essen begünstigt Verdauungsbeschwerden und wenn man abends gefragt wird was man gegessen hat, muss man erst mal genau überlegen. Natürlich gibt es auch bei uns Tage, die genauso ablaufen. Wichtig ist aber, dass sie die Ausnahme bleiben und das bewusste Essen einen zentralen Stellenwert einnimmt.  

 

Wie Achtsamkeit beim Essen eure Ernährungsgewohnheiten verbessert 

Porridge als wohltuende Mahlzeit

Diäten sind zu Beginn meist erfolgreich, weil man plötzlich anfängt über sein Ernährungsverhalten nachzudenken und bewusst zu essen. Abends darf dann zum Beispiel nur eine Suppe gegessen werden und diese wird dann auf einmal liebevoll zubereitet und genossen, während man sich sonst kaum Zeit nimmt zum selber Kochen. Durch die radikalen Einschränkungen bei Diäten hält man diese aber meist nicht lange durch und auf einen Schlag ist nicht nur die Diät beendet, sondern auch das bewusste Essverhalten. Der erste Schritt um eure Ernährungsgewohnheiten zu verbessern ist die alleinige Achtsamkeit beim Essen, auch wenn ihr vorerst wenig an euren Gewohnheiten ändert. Wie das aussehen kann? Dafür gibt’s von uns ein paar Tipps. 

Ernährungsliebe Tipps für mehr Achtsamkeit

Ernährung mit Porridge und Apfel

Frühstück: Für was man sich im Leben Zeit nimmt, ist eine bewusste Entscheidung, die in eurer Hand liegt. 20 Minuten früher aufstehen, um eurem Körper etwas Hochwertiges zuzuführen ist gut investierte Zeit und hilft euch, Heißhunger am Vormittag zu vermeiden. Besonders in der kalten Jahreszeit lieben wir Porridge.

Mittagessen: Trefft eine bewusste Entscheidung bei der Wahl und esst langsam, um euch nicht zu überessen. Es ist in Ordnung auch mal weniger zu reden. Achtet außerdem darauf, euch nicht mit Smartphone, Zeitungen oder dem PC abzulenken. Hört auf zu essen, wenn ihr satt seid und lasst euch den Rest einpacken. Nur wer achtsam isst, kann dieses Sättigungsgefühl wahrnehmen. Eine kleine Runde um den Häuserblock aktiviert euch für den Nachmittag. 

Abendessen: Wenn ihr dazu neigt schon großen Hunger zu haben, wenn ihr nach Hause kommt, sorgt vor! Bereitet euch erst mal ein leckeres kleines Fruchtjoghurt aus Naturjoghurt und einer Portion frischem Obst zu, bevor ihr zu kochen beginnt. Macht ein bewusstes Ritual daraus und genießt das Essen gemeinsam am Tisch. Macht es euch zur Gewohnheit, erst frühestens eine halbe Stunde nach dem Essen noch etwas zu naschen. Ihr werdet sehen, dass ihr dann nichts oder viel weniger „braucht“. 

Julia von Ernährungsliebe mit einem Apfel in der Natur

Ernährungsprotokoll: Ein Ernährungsprotokoll kann euch ebenso helfen, ungünstige Gewohnheiten zu entdecken und achtsamer zu essen. Ein Muster dafür findet ihr auf unserer Homepage unter www.ernährungsliebe.at zum Download. 

Fazit 

Achtsamkeit beim Essen ist kein neuer Food Trend, sondern eine Lebenseinstellung. Sie ist der erste Schritt zu ausgewogenen Ernährungsgewohnheiten, einem innerlichen Wohlbefinden und dient als Ausgangspunkt für eine optimale Ernährung, bei der das „wie“ und das „was“ im Fokus steht.  

Liebe Grüße,

Julia von Ernährungsliebe

Beitrag von Ernährungsliebe

Website: ernaehrungsliebe.at

Instagram: ernaehrungsliebe