Pro und Contra aus ernährungsmedizinischer Sicht
Grundsätzlich ist der Ernährungstrend auch aus wissenschaftlicher Sicht positiv anzusehen. Gerade die Obst- und Gemüserationen kommen in der herkömmlichen Ernährung häufig zu kurz und werden in dieser Ernährungsform
hervorgehoben. Süßigkeiten sowie Knabbereien sind hingegen beim „Clean Eating“ ungeeignet und sollten daher weggelassen werden. Auch das kommt einer ausgewogenen Kost entgegen. „Clean Eating“ kann abwechslungsreich und vollwertig sein und wird nicht so stark, wie es bei vielen anderen Trends oder Diäten der Fall ist, von strikten Regeln und Verboten eingeschränkt.
Trotzdem muss man sich bei jeder Ernährungsform, die man einhalten will, die Frage der Praktikabilität stellen. Alle Mahlzeiten selbst zuzubereiten kann recht aufwendig werden und auch als Diätologinnen greifen wir hin und wieder zu hochwertigen Fertigprodukten.
Die Faustregel mit weniger als 5 Zutaten in jedem Produkt ist grundsätzlich gut, lässt sich aber nicht bei jedem Lebensmittel leicht umsetzen:
Brot: in den meisten Broten und vor allem im Gebäck sind mehr als fünf Zutaten enthalten. Gegen ein hochwertiges Vollkornbrot ist aber dennoch nichts einzuwenden und es sollte Teil einer ausgewogenen Ernährung sein. „Clean“ wären übrigens Reiswaffeln (bestehen meist nur aus Reis) oder z.B. ein Roggenknäckebrot.
Frischkäsezubereitungen: Hat man Lust auf einen Frischkäse mit Kräutern oder Paprika muss man sich schon ein wenig auf die Suche machen nach einem passenden, „cleanen“ Produkt. Oder man greift auf die Naturvariante zurück und würzt selbst nach Lust und Laune mit frischen Kräutern und Gewürzen.
Müsli: Einer hochwertigen, fertigen Müslimischung ist aus ernährungstechnischer Sicht nichts einzuwenden, wenn wenig bis kein Zucker zugesetzt ist. Doch selbst reine Basismüslimischungen, die verschiedene Flocken sowie Trockenfrüchte enthalten, haben oft mehr als fünf Zutaten und sind daher nicht „clean“.